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Legal&Tax

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Die­se 6 Punk­te soll­ten Grün­der von Star­tups beachten

  1. Die opti­ma­le Rechts­form finden

Wel­che Rechts­form geeig­net bzw. ide­al ist, hängt von zahl­rei­chen Fak­to­ren ab. Für die Ent­schei­dung rele­vant ist etwa die Anzahl der Grün­der, die Fra­ge der per­sön­li­chen Haf­tung, die Höhe der erwar­te­ten Ein­künf­te, das ange­streb­te sozi­al­ver­si­che­rungs­recht­li­che Set­up und vie­les mehr. Um wirk­lich alle rele­van­ten Aspek­te zu erfas­sen, emp­fiehlt sich eine recht­zei­ti­ge Abstim­mung mit Rechts­an­walt und Steuerberater.

Wenn sich die gewähl­te Rechts­form als nicht mehr opti­mal erweist, kann (nur) mit­tels Umgrün­dung steu­erneu­tral zu einer an die aktu­el­len Bedürf­nis­se und Umstän­de ange­pass­ten Rechts­form gewech­selt werden.

  1. Die Finan­zen organisieren

Wie funk­tio­niert Buch­hal­tung? Ist mein Unter­neh­men (noch) Klein­un­ter­neh­mer? Wann und wie müs­sen Umsatz­steu­er­vor­anmel­dun­gen abge­ge­ben wer­den? Wann und an wen müs­sen Lohn­ab­ga­ben bezahlt werden?

Die­se und vie­le wei­te­re Fra­gen stel­len sich Grün­der zwangs­läu­fig. Kurz­sich­ti­ges oder gar feh­ler­haf­tes Han­deln kann emp­find­lich nach­tei­li­ge Kon­se­quen­zen ver­ur­sa­chen, wäh­rend ein funk­tio­nie­ren­des Rech­nungs­we­sen Sicher­heit ver­mit­telt und wich­ti­ge Ent­schei­dungs­grund­la­gen bereithält.

Grün­der müs­sen sich in die­sem Zusam­men­hang unter ande­rem mit der Fra­ge aus­ein­an­der­set­zen, inwie­weit eige­ne Res­sour­cen (Zeit, Know-how) sinn­voll inves­tiert sind oder Agen­den exter­nen Spe­zia­lis­ten über­tra­gen wer­den sollen.

  1. IP sichern

Unter wel­chem Begriff bzw. wel­chen Kenn­zei­chen möch­te das Start­up am Markt auf­tre­ten und bekannt wer­den (Bran­ding) – die­se soll­ten sich in der Fir­ma wider­spie­geln und eine kor­re­spon­die­ren­de Domain sowie Wort(Bild)-Marke(n) geschützt werden.

  1. Per­sön­li­che Haf­tung minimieren

Durch die rich­ti­ge Wahl der Rechts­form, ent­spre­chen­de ver­trag­li­che Ver­ein­ba­run­gen, AGB, Koope­ra­ti­ons- und Dis­tri­bu­ti­ons-Ver­ein­ba­run­gen, den Abschluss von ent­spre­chen­den Ver­si­che­run­gen, etc. soll­te die per­sön­li­che Haf­tung auf ein Mini­mum redu­ziert wer­den. Pri­va­tes Lie­gen­schafts­ei­gen­tum (zB. Woh­nun­gen, Häu­ser, etc.) kann zB. durch die Ein­tra­gung eines Belas­tungs- und Ver­äu­ße­rungs­ver­bots im Grund­buch vor dem Zugriff Drit­ter „gesi­chert“ wer­den; auch die recht­zei­ti­ge Errich­tung eines Ehe­ver­trags ist – vor allem für Unter­neh­mer – anzuraten.

  1. Die Auf­ga­ben des Grün­der­teams ver­bind­lich regeln

So früh als mög­lich sind die Auf­ga­ben der Mit­glie­der des Grün­der­teams, deren jewei­li­ger (Gewinn)Anteil, die Auf­brin­gung von Kapi­tal und sons­ti­gen Ass­tes bzw. Ein­brin­gung von Arbeits­leis­tung, all­fäl­li­ge Ves­ting-Sze­na­ri­en, etc. schrift­lich festzulegen.

  1. Steu­ern spa­ren – aber richtig

Für ein lokal ver­wur­zel­tes Unter­neh­men eine „Dela­ware-Gesell­schaft“ in den USA ins Leben zu rufen mag inter­es­sant klin­gen, wird jedoch nicht zum gewünsch­ten Erfolg ver­hel­fen. Dem Schlüs­sel­mit­ar­bei­ter statt einem voll abga­ben­pflich­ti­gen Bonus ein steu­er­be­güns­tig­tes E‑Fahrzeug zur Ver­fü­gung zu stel­len, ver­schafft hin­ge­gen einen greif­ba­ren Steu­er­vor­teil. Glei­ches kann für Inves­ti­tio­nen zur Gel­tend­ma­chung des Gewinn­frei­be­trags, die Anschaf­fung steu­er­lich sofort absetz­ba­rer Wirt­schafts­gü­ter (Wert­gren­ze: EUR 800) oder struk­tu­rel­le Maß­nah­men, wie die Ein­zie­hung einer Hol­ding­ge­sell­schaft gelten.

Gera­de für Nicht-Spe­zia­lis­ten ist die Trenn­li­nie zwi­schen abso­lut Erlaub­tem und „aggres­si­ver Steu­er­ge­stal­tung“ schwer zu erken­nen. Dazu gilt neu­er­dings kraft Gesetz: Wer sich nicht „steu­er­lich wohl­ver­hält“, kann von För­de­run­gen aus­ge­schlos­sen wer­den (kon­kret: kei­ne Gewäh­rung von För­de­run­gen des Bun­des auf­grund der COVID-19-Pandemie).

Erfolg­rei­che Grün­der kon­zen­trie­ren sich auf ihre Stär­ken und beauf­tra­gen für ande­re not­wen­di­ge Auf­ga­ben­be­rei­che Exper­ten – zie­hen Sie somit zum frü­hest­mög­li­chen Zeit­punkt einen Rechtsanwalt/Steuerberater Ihres Ver­trau­ens bei!

Ver­fas­ser:

Arno Likar, Seni­or-Part­ner der Likar Rechts­an­wäl­te GmbH und der HAI Smart Equi­ty GmbH

Peter Stan­zen­ber­ger, Steu­er­be­ra­ter und geschäfts­füh­ren­der Part­ner bei Rabel & Part­ner GmbH

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